Trotz einer ganz schwachen Vorstellung feierte unsere 2. Mannschaft den ersten Sieg gegen Schwarz-Weiß Mühlburg, weil man nicht aufgab und den Gästen in der Endphase binnen 2 Minuten noch 2 Tore einschenkte.
In der ersten Hälfte gelang uns fast nichts. Hinten brachte man den Ball oft nicht sauber weg, im Mittelfeld ging wenig zusammen und auch vorn war meist tote Hose, weil man sich ohne Ball kaum bewegte und wenn man ihn hatte, war er gleich wieder weg. Mühlburg hatte immerhin ein paar Kicker, die die einfachen Bälle anbrachten, sicher im Dreieck kombinierten und bei Gelegenheit auch nach vorn spielten. Wir liefen meist hinterher. Zum Glück traf der Gegner das Tor nicht. Dennoch hatte man den Eindruck, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis es auch klingeln würde. Nur Daniel Becker war im Abwehrzentrum auffallend stabil. Das 0:0 zur Pause war sehr glücklich.
In der 2. Hälfte hatte sich etwas besser auf den Gegner eingestellt, brachte aber weiter kaum etwas fertig. Mühlburg kam bald zum 0:1. Ein Tanz durch die Mitte mit Blattschuss schien das Schicksal unserer Mannschaft besiegelt zu haben. Das dachten die meisten. Immerhin mühte man sich, mal ein paar Bälle nach vorn zu bringen, ohne dass es zu Chancen kam. Das änderte sich in Minute 78. Einem viel zu steilen Ball rannte Vasyl Borovytskyi verbissen hinterher, erreichte ihn knapp vor dem Torhüter, schwenkte erst in Richtung Eckfahne ab, den Torhüter hinter sich her, schwenkte dann um und flankte in den Strafraum, wo Kevin Behabetz den Ball ins verwaiste Tor köpfte. Ein Tor aus dem Nichts, das neue Kräfte freisetzte. Mühlburg war geschockt. Das wirkte nach, als unmittelbar danach Marvin Bachmann im Strafraum einen Ball bekam, die Mühlburger Abwehr herumstocherte und Marvin den Ball humorlos aus kurzer Entfernung einnetzte. Der Jubel bei uns war schier grenzenlos. Die Gäste brachten nichts mehr fertig, suchten dafür ihr Heil in Nickligkeiten und wurden mit der Niederlage bestraft.
Man sollte bei allem Siegestaumel den Blick für die Realität nicht verlieren. Realität ist, dass wir noch viel Arbeit haben, um mithalten zu können.
Geschrieben von Reinhard Jaki