In Graben kann man 2:0 verlieren. Das ist keine Schande. Wie es zustande kam, war aber blöd, denn man lief dem Gegner naiv ins offene Messer.
Graben ist als heim-, lauf- und kampfstark bekannt. Man sah auch, warum. Der Gegner zog sich zu Beginn zurück und lauerte auf Konter. Unsere Jungs wollten mutig mithalten und nach vorn spielen, rückten aber viel zu weit auf und öffneten die eigene Hälfte für Gegenstöße, die auch prompt kamen. Da wir nicht meisterlich kombinieren, gingen in der voll besetzten gegnerischen Hälfte viele Bälle verloren, was Graben mit langen Bällen in freie Räume zu schnellen und brandgefährlichen Kontern nutzte, deren 2, 3 noch bereinigt werden konnten. Offenbar erkannte niemand das drohende Harakiri, denn es wurde weiter nach vorn gerannt. So nahm das Schicksal seinen Lauf. Beim nächsten Konter der Grabener musste man ein Foul begehen, wenn es denn eines war, bei dem der Schiri auf den Punkt zeigte, was die Platzherren zum 1:0 nutzten. Unsere Jungs machten unverdrossen weiter, in Bedrängnis aber viele Fehler. Zu Abschlüssen kamen wir nicht. Eigene Ecken und Freistöße waren harmlos, bei einer Graben-Ecke machten wir ein Kopfball-Eigentor.
Die 2. Hälfte war ausgeglichen. Graben war zweikampfstärker und spielte ohne Risiko zu Ende, unsere Mannschaft gab nicht auf, konnte sich oft aber nicht durchsetzen. Pascal Schorb und Shoaib Faizi hatten noch 2 Chancen, die ungenutzt blieben. Es bleibt das Fazit, dass mit cleverem Spiel etwas zu holen gewesen wäre. So war es ein gebrauchter Nachmittag, zu dem noch eine gelb-rote Karte kam. Hurra-Stil ist auch in den beiden nächsten Spielen eher nicht ratsam. Es geht um Einsatz, Willen, aber auch um Ertrag.
Geschrieben von Reinhard Jaki